Bei den Absagen zeigt sich oft das wahre Gesicht eines Unternehmens. Aus Marketingsicht lohnt es sich immer, allen Kandidaten gleich viel Beachtung zu schenken. Warum?
Das Beste, was du für einen abgelehnten Bewerber tun kannst ist, ihm möglichst konkret zu sagen, weshalb seine Bewerbung gescheitert ist. Je knapper er am Vorstellungsgespräch vorbei geschlittert ist, desto schwieriger ist die Begründung, aber auch desto wichtiger.
Sag dem Bewerber, wo er im Vergleich zur Konkurrenz stand und wo du die Prioritäten gesetzt hast. So muss er sich nicht persönlich angegriffen fühlen. Vielleicht waren drei Kandidaten dabei, die in einem für dich wichtigen Fachbereich mehr Wissen mitbrachten. Oder du hast nach einem zusätzlichen Raster aussortieren müssen - fliessende Englischkenntnisse etwa waren kein Muss-Kriterium, aber bei so vielen Bewerbungen dennoch ausschlaggebend.
Nein - mit einer Standardabsage hast du deine Pflicht getan. Aus Marketingsicht vergibst du aber eine riesige Chance. Bei den Absagen wird so massiv geschlampt, dass du hier gegenüber der Konkurrenz ganz leicht punkten kannst. Denn der Bewerber soll nach deiner Absage erst recht für dich arbeiten wollen!
Ganz einfach: dann entwirfst du eine originelle Standardabsage, die auf dein Unternehmen zugeschnitten ist. Kurz und bündig. So wie diese hier, die ich für die Interregionale Blutspende entworfen habe und die regelmässig positive Rückmeldungen einbringt:
Ich stelle dir gerne eine Standardvorlage aus meinem grossen Repertoire gratis zur Verfügung.
«Besten Dank für die prompte Absage bei meiner Stellensuche. Ich bedanke mich nicht etwa, weil Sie mir abgesagt haben, aber Ihre Absage hat etwas Menschliches. Hat man eine mühsam erstellte Bewerbung abgegeben, erhält man keine Antwort oder es wird einem erklärt, dass man nicht in die engere Auswahl gekommen sei. Solche Schreiben bringen es fertig, dass man an den eigenen Fähigkeiten zweifelt. Dies war in Ihrer Absage nun wirklich nicht der Fall.»
Franz Uhlmann, Metallbaumeister